Geschichte der Katayama-ryu Gründung der Katayama-ryu
Katayama-ryu Iai-kenjutsu wurde von Katayama Hoki-no-kami Fujiwara Hisayasu gegründet. Es besteht die Theorie, dass Katayama Hisayasu ein Schüler von Hayashizaki Jinsuke war (oft als Erfinder des Iai bezeichnet), doch laut den alten Aufzeichnungen der Katayama-ryu erbte er die geheimen Techniken des koden juhatto (wörtlich „18 alte Schwerttechniken“) von seinem Onkel Shoan.
Zum Jahreswechsel von 1596 verbrachte er sieben Tage und sieben Nächte im Atago Schrein auf dem gleichnamigen Berg in Kyoto. Der Überlieferung nach sah er dort in der letzten Nacht das Schriftzeichen kan im Traum und er erkannte die Geheimnisse um die Technik des Iso-no-nami. Aufgrund dieses Vorfalls wird gesagt, dass er seine Schule als Ikkan-ryu gegründet hat, doch wurden in verschiedenen Gegenden Namen wie Hoki-ryu, Katayama Hoki-ryu und dergleichen mehr gebräuchlich. In der Hauptlinie der Katayama Famile in der Iwakuni-Gegend wurde sie Katayama-ryu kenjutsu genannt.
Vom Sommerfeldzug und dem Fall der Burg von Osaka nach Iwakuni
Hisayasu war der Fechtkunstlehrer für Kampaku (ein Titel der ursprünglich den Chefberater des Kaisers beschreibt) Toyotomi Hidetsugu, wofür er großes Ansehen erlangte. Im Jahr 1610 wurde er vor den Kaiser Goyozei berufen, wo er die Geheimnisse des Iso-no-nami zur kaiserlichen Inspektion präsentierte. Daraufhin erhielt der den Hofrang Jugoige („fünter unterer Dienstgrad“) und wurde zum Gouverneur der Hoki- Provinz (Hoki-no-kami) ernannt. Nach diesem Ereignis diente Katayama Hoki-no-kami als Fechtkunstlehrer für Toyotomi Hidetsugu als auch für Hideyori (dem Sohn von Toyotomi Hideyoshi, zweiter der drei großen Vereiniger Japans). 1615 wurde die Toyotomi Familie im Zuge der Belagerung von Osaka vernichtet, woraufhin Hisayasu nach Westen zog und er 1616 in Suo in Iwakuni ankam.
Dort wurde Hisayasu Lehrmeister von Kikkawa Hiromasa, dem Sohn von Kikkawa Hiroie, seines Zeichens der Fürst der Region, und heiratete eine Tochter von einem Saeki Kichibei Tadanobu. In der nachfolgenden Zeit diente die Katayama Familie als Kampfkunstlehrer der Iwakuni-Domäne und unterrichteten Katayama-ryu dort bis nach der Meiji Restauration (1868). Hisayasu starb am siebten Tag des dritten Monats im Jahr 1650 im Alter von 76 Jahren. Nach seinem Tod erbte sein Sohn Hisataka die Schule, woraufhin er nach vielen Jahren in Edo nach Iwakuni zurückkehrte und er ebenfalls der Kikkawa Familie diente.
Hoki-ryu Iaijutsu
Nach dem Fall der Burg von Osaka wurde die Kunst der Hoki-ryu (iaijutsu) in der Gegend um Kumamoto durch einen Asami Ichimusai, eines Schülers von Hisayasu, übermittelt, woraufhin Hoki-ryu in dieser Region tiefe Wurzeln fasste.
Im Jahr 1776 reiste Hoshino Kakuemon Sanesada, ein Lehrer der Asami-Linie der Hoki- ryu, nach Iwakuni und studierte dort unter dem Oberhaupt der vierten Generation, Katayama Risuke Hisayoshi. Daraufhin wurden die kata (vordefinierte Formen die im Training genutzt werden) der Katayama Familie in die Lehren des Hoshino Dojos eingefügt und es wurde die Basis der Hoshino-ha (Linie) der Hoki-ryu gegründet. Zu dieser Zeit existierten in der Kumamoto-Gegend mehrere Transmissionslinien die von Asami Ichimusai abstammten (der Kumagai Linie, der Noda Linie etc.), doch ist heutzutage der Hoshino Zweig des Hoshino Dojo in Kumamoto die generell bekannteste Kunst unter dem Namen Hoki-ryu.
1804, nach Kakuemons Tod, ging Hoshino Ryusuke Sanetoshi (Kakuemons adoptierter Sohn) als zweite Generation der Hoshino Familie zum Studium der Katayama-ryu zur Familie der Katayama. Hoshino Ryusuke lernte unter dem Oberhaupt der sechsten Generation, Katayama Tomoinosuke Hisatoshi für ungefähr anderthalb Monate und erhielt verschiedene Überlieferungsschriften wie das Jo-mokuroku, Nito Kuzushi und Kobokuto.
Nach der Meiji Restauration
Hoshino Kumon Sanenori, vierte Generation der Hoshino Familie, reiste 1888 nach Iwakuni und studierte dort unter dem siebten Oberhaupt der Katayama-ryu, Katayama Honzo Hisatoshi. Im Jahr 1938 erhielt Hoshino Ryuta Saneshige, in fünfter Generation der Hoshino Linie, Unterricht in Katayama-ryu durch Katayama Busuke Hisamichi, der als Oberhaupt der achten Generation nach Kumamoto reiste. Katayama-ryu wurde in dieser Art während und nach der Meiji Restauration von der Katayama Familie weitergegeben, doch durch den Lauf der Zeit und Änderungen in der Gesellschaft war Katayama Busuke letztendlich das letzte Oberhaupt der Kunst in der achten Generation.
Was nun als die Hoshino Linie der Hoki-ryu bekannt ist, welche im Hoshino Dojo in Kumamoto gelehrt wurde, verbreitete sich unterdessen in ganz Japan, angefangen vom Kansai-Gebiet in Kyoto durch Lehrer wie Yoshizawa Ikki und Ono Kumao, die ursprünglich aus Kumamoto stammten.