Zur heutigen sowie zukünftigen Erhaltung und Weitergabe der Techniken des Katayama-ryu iai- kenjutsu.

Jirinden(band 3)

Jirinden46An einem Ort gibt es verschiedene Werkzeuge… alle werden deine Rüstung (gusoku) sein… sie werden kogusoku (小具足) genannt.

Sono ba no ShoDogu… mina onore no Gusoku to naru yue ni… Kogusoku to wa iu Heishu Jirinden Volume 3 Kogusoku
・Vor Ort gibt es verschiedene Werkzeuge… alles wird deine Rüstung (Gusoku) sein… deshalb werden diese Kogusoku genannt.

  An Orten, an denen sich viele Menschen aufhalten, wird es mit Sicherheit zu Unfällen kommen. Deshalb sollte man, bevor es dazu kommt, vorsichtig sein. Diese Orte haben Bänke und Gassen und es finden sich dort verschiedene Utensilien: kleine, große, lange, kurze. Man muss immer den Ort und seine Gegebenheiten bedenken und auf die Dinge achten, die in der Nähe und leicht zu nehmen sind, so dass es keinen Mangel gibt. All diese Werkzeuge, die man zum eigenen Schutz einsetzen kann, werden Kogusoku (kleine Rüstung) genannt – im Gegensatz zur echten Rüstung (Gusoku).

  Wenn diese Dinge vorhanden sind, sollte die Klinge nicht leichtfertig eingesetzt werden. Wenn sich also plötzlich ein Vorfall ereignet, bewältigt man die Situation, indem man sich ihr stellt und die am Ort vorgefundenen Werkzeuge nutzt.
In diesem Fall ist es die Regel des Kriegers, immer ein Auge auf die Menschen zu haben und sich Verbündete zu suchen. Auf der anderen Seite sollten die einsetzbaren Werkzeuge erkannt werden, um sie zur eigenen Rüstung zu machen.
(Präsentiert von Yuji Wada, Costantino Brandozzi,  Constantin von Richter,  Draven Lee Powe)

Jirinden (47) Wer gierig ist und versucht, andere zu bestehlen, riskiert den Kampf mit Schwertern.

Oroka naru monono kuse to shite wa,…yokushin wo motte hito no mono wo ubawan to suru kotoyori yaiba nimo oyobi keru Heishū Jirinden Volume 3, Tsukadome
・Die törichte Person neigt dazu, gierig zu sein und andere zu bestehlen, weshalb es zu einem Kampf mit dem Katana kommen wird.

  Der Teil [des Schwertes], den man hält, um es zu benutzen, ist die tsuka, der Griff. Wenn die tsuka fest mit der saya, der Schwertscheide, verbunden ist, gibt es keinen Kampf mit dem katana. Es gibt allerdings viele Töpel, die aufgrund ihrer eigenen Unachtsamkeit das eigene Schwert vom Feind entwendet bekommen und damit besiegt werden – das ist der Gipfel der Frustration.

  Durch die eigene Nachlässigkeit wird das Schwert vom Feind gestohlen. Durch Gier und den Versuch, etwas zu nehmen, was nicht einem selbst gehört, kommt es zum Konflikt und dem Gebrauch des katana. Wenn man hingegen wachsam ist und bereits mit der tsuka die Kontrolle über den Feind hat, wird er nicht diese Schwachstelle (suki) ausnutzen können. Wenn man aufmerksam bleibt und sofort auf den Gegner reagiert wird es auch leicht sein, die Welt zu regieren. Auf diese Weise kann man den Konflikt mit der tsuka lösen und es kommt nicht zu einem Kampf mit dem katana. Selbst wenn der Feind angreift, ist es möglich, ihn mit Leichtigkeit zu kontrollieren. Diese Technik wird tsukadome genannt. Es ist eine Technik, um schnell und entschlossen zu reagieren.
(Präsentiert von Yuji Wada, Costantino Brandozzi,  Constantin von Richter,  Draven Lee Powe)

Jirinden (48) Koshi-no-mawari ist der richtige Weg, andere zu leiten.

「Koshi-no-mawari wa onore yori hito wo osamuru no michi to shite myōmoku wo tsukeoku nari」(Heishū Jirinden, Volume 3°, Koshi-no-mawari)
・Man nennt Koshi-no-mawari den richtigen Weg, andere zu führen.

  Der Krieger, der Mann der Waffen [bujin], darf niemals sein eigenes Koshi-no-mawari vergessen. „Koshi“ (wörtl. Hüfte) bedeutet einen Ort, der immer bewacht werden sollte, „Mawari“ (wörtl. Drehung) bedeutet, dass die Dinge mit uns als Ausgangspunkt geschehen. Es ist also von großer Bedeutung, Koshi-no-mawari, dass wir unsere Aufmerksamkeit darauf richten, dass die Dinge nicht von uns selbst ausgehen. Der Krieger [bujin] vergisst nie sein eigenes Koshi-no-mawari; wenn manchmal etwas passiert, denkt er zuerst darüber nach, warum es passiert ist.

  Das Katana ist ein Werkzeug zur Bekämpfung und Kontrolle von Untaten, das Tachi (Langschwert) ist dazu da, dem Herrn zu helfen, und das Wakizashi (Kurzschwert) ist dazu da, sich selbst in die Seite zu stechen, wenn man einen Fehler macht. Wenn man voreilig und ungeduldig ist, vergisst man leicht seinen Herrn und Vater; Unachtsamkeit und Leichtsinn machen am Ende die bisherigen Leistungen und Verdienste zunichte. Diejenigen, die in einem Moment des Zorns die Kontrolle verlieren, sind nicht in erster Linie Krieger, sondern Menschen mit mangelnder Fähigkeit, wichtige Projekte zu leiten. Aus diesem Grund ist Koshi-no-Mawari der Weg, Menschen zu führen, und Tsuka-dome ist der Weg, Hindernisse, die andere schaffen, zu unterdrücken und zu kontrollieren.
(Präsentiert von Yuji Wada, Costantino Brandozzi,  Constantin von Richter,  Draven Lee Powe)

Jirinden (49) Weil der Geist wandert, täuscht man sich selbst.

Mayou kokoro no aru yueni madowasaruru no onore mo aru(Heishū Jirinden, Vol.III, Gunchū-kumiuchi)
・Weil der Geist in uns schwankt, werden wir getäuscht.

   Wir müssen uns immer unseres Geistes (心, Kokoro = Geist, Herz) bewusst sein, welcher schwankt und uns folglich täuschen kann. Dieser Geist ist nicht stabil, da wir unseren Willen (気, Ki = Willenskraft) nicht genügend kultiviert haben. Wie stark die Willenskraft ist, hängt davon ab, wie sehr sie im täglichen Leben angeregt wird.

  Es heißt, wenn ein Mensch unermüdlich hart arbeitet, gut lernt und in seinem Verhalten kompetent wird, steht er selbst einer ganzen Armee von 37.500 Mann nicht nach. Wenn Ki nicht richtig entwickelt wird, verliert man die Konzentration, den kritischen Moment, man verlässt den Ort, an dem man sein muss; nicht nur das, man verfehlt den Feind, den man treffen muss und lässt sich den eigenen Waffen berauben; am Ende verletzt man sich selbst. Kumi-uchi [Nahkampf] ist dazu da, den Ausgang eines Kampfes schnell zu entscheiden, aber den Kampf mit Kumi-uchi zu verlängern, ist eine Schande für einen Krieger (bushi). Man packt den Gegner mit dem Arm an der Außenseite des gegnerischen Arms, dreht den Hals des Gegners mit der dominanten Hand in die Achselhöhle und hält mit der linken Hand die dominante Hand des Gegners fest.
(Präsentiert von Yuji Wada, Costantino Brandozzi,  Constantin von Richter,  Draven Lee Powe)

Jirinden (50) Derjenigen, der eine Aufgabe übernimmt aber keine Loyalität hat, wird sicherlich viele Fehler begehen.

Yaku wo ninoute chū naki mono wa kanarazu ochido mo shigeki mono nari」(Heishū Jirinden, Vol.III, Bajō no kumiuchi kubi tori yō no koto)
・Wer eine Aufgabe übernimmt und keine Loyalität (忠, chū) hat, macht sicher auch viele Fehler.

  Wer einen Auftrag annimmt und keine Loyalität (忠, chū) hat, macht sicher auch viele Fehler. Wenn der Auftraggeber eine leichtfertige und illoyale Person (不忠, fuchū) ist, sollte man sofort von diesem ablassen. Wenn man nicht in der Lage ist, sich von diesem Auftrag zu trennen, wird man sich mit diesem Auftrag selbst zerstören. Man sollte illoyalen Menschen nicht erlauben, schwierige Aufgaben zu übernehmen. Das ist verräterisch. Man selbst kümmert sich um die schwierigen Dinge und lässt diese Person die leichteren Dinge tun.

  Wenn es an Harmonie zwischen oben und unten (zwischen Vorgesetzten und Untergebenen) mangelt, fällt das Land auseinander. Deshalb ist es von größter Wichtigkeit, dass der Mensch, der das Pferd reitet, dem Pferd nicht schadet. Mensch und Pferd werden zu einer Einheit und können sich frei bewegen; im Gegenteil, um den Feind zu vernichten, ist es gut, das Pferd des Feindes zu verletzen. Schneide den Hals des Pferdes durch. Zerschneide die Zügel des Feindes. Auf diese Weise sind Mensch und Pferd keine Einheit und der Feind kann sich nicht frei bewegen.
(Präsentiert von Yuji Wada, Costantino Brandozzi,  Constantin von Richter,  Draven Lee Powe)

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